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Ersatzteilverfügbarkeit

Themenstarteram 28. Juni 2021 um 12:16

Hallo liebe Oldie Freunde!

Ich spiele schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken mir einen Motorrad Oldtimer zuzulegen. Ich habe bereits eine Simson, an der ich in den letzten Jahren auch schon viel dazu gelernt habe was das Schrauben angeht.

Richtig toll fänd ich ein Modell aus den 50ern/60ern. Sowas in der Richtung

AWO Sport 425

MZ RT 125

NSU Max/Fox (4-Taker und damit viel Sauerei beim tanken, oder?)

NSU Lux

Jawa 250er evtl.?

Aktuell eher zweite Wahl, aber deutlich besser verfügbar und günstiger wäre natürlich eine MZ EZT 250.

Ich weiß, dass für MZ weiterhin Ersatzteile nachproduziert werden. Für die ETZ auf jeden Fall. Bei der RT 125 sehe ich bei gängigen Shops aber auch bei den meisten größeren Bauteilen wie Federgabel etc "Im Moment nicht verfügbar". Ist das ein Saison Ding? Oder ist es bei der RT generell schwierig mit Ersatzteilen? Die DKW ist ja sozusagen Baugleich, sprich: Ist die Lage hier besser?

Bei NSU habe ich so gar keinen Plan, aber da ist mein Gefühl noch schlimmer.

Sicherlich gibt es hier einige Profis die mir besser sagen können ob das gerade saisonale Lieferengpässe sind, oder ob ich von meiner Simson einfach zu verwöhnt bin.

Danke vorab und viele Grüße aus Paderborn

14 Antworten

Zitat:

@putzeck schrieb am 28. Juni 2021 um 14:16:19 Uhr:

NSU Max/Fox (4-Taker und damit viel Sauerei beim tanken, oder?)

Servus. Das verstehe ich nicht, kannst Du das bitte mal erklären?

 

Mfg

Themenstarteram 28. Juni 2021 um 14:22

Na bei 4 Taktern aus den Baujahren wird man wohl manuell etwas zum verbleien nachtanken müssen um die Ventile nicht nacher geschmolzen aus dem Motor kratzen zu müssen. Zum einen ist das lästig, zum anderen (wenn man der Medizin glauben darf) noch deutlich schlimmer als 2-Takt-Öl in der Verbrennung, da hochgradig zellzerstörend.

Hallo,

die Sache mit dem Bleiersatz kannst du vergessen, es ist absolut unnötig!

Die Ventilsitze sind gehärtet da muß nichts geschmiert werden Bleitetraethyl wurde dem Kraftstoff als Klopfbremse zugesetzt und nicht zur Ventilschmierung, Aral Kraftstoffe z.B. hatten nie einen Bleizusatz sondern Benzol als Klopfbremse.

Schöne Grüße

Peter

Wichtigste Regel beim Motorradkauf aus den 50ern.

Sie soll komplett sein!

Wenn du Teile dazu kaufen musst setzt du dich auf den Hintern bei den Teilepreisen.

Es reicht doch wenn du für Faltenbälge, Federn, Lenkkopflager usw. bei Teilehändlern kaufen kannst

wenn du doch schon eine "Federgabel" am Moped dran hast. :-)

Überholen / restaurieren nicht neu kaufen

Gruß Ralf

Zitat:

@Tompuschel schrieb am 28. Juni 2021 um 21:49:14 Uhr:

Hallo,

die Sache mit dem Bleiersatz kannst du vergessen, es ist absolut unnötig!

Die Ventilsitze sind gehärtet da muß nichts geschmiert werden Bleitetraethyl wurde dem Kraftstoff als Klopfbremse zugesetzt und nicht zur Ventilschmierung, Aral Kraftstoffe z.B. hatten nie einen Bleizusatz sondern Benzol als Klopfbremse.

Schöne Grüße

Peter

Kann dann höchstens sein, dass du Super-Plus o. ä. tanken solltest.

Das wird zumindest bei meiner Guzzi Bj. '90 empfohlen.

Meine Empfehlung für Dich wäre eine MZ der ES Baureihe 60er Jahre bis 1973. Die ES Modelle sind nochmals mehr Oldtimer als die TS oder ETZ Baureihen, bezahlbar und die Ersatzteilversorgung ist gebraucht als auch aus Nachfertigungen hervorragend. Es gibt gute und zuverlässige Online Shops und auch noch sehr gute freie Werkstätten die sich auskennen. Je nachdem wo man wohnt natürlich unterschiedlich. Die Ersatzteilpreise sind im Mittel deutlich günstiger als für vergleichbare Baureihen von BMW, NSU, Zündapp aus ähnlichen Baujahren.

Man kann auch als halbwegs begabter Schrauber fast alles selber machen und bei komplexen Eingriffen oder für die wenigen Arbeiten wo Spezialwerkzeug erforderlich ist, helfen die Clubs und die freien Werkstätten zu fairen Kursen.

Je nach Geldbeutel und Leistungshunger hast Du die Auswahl zwischen 125, 150, 175, 250 und 300cc mit 10 bis 19PS. Die grossen Vollschwingen ES (Einzylinder/Schwinge), sind auch kombiniert mit dem Superelastik Beiwagen von Stoye, hervorragende Gespanne. Ich fahre selbst ein ES 250/2 Gespann Baujahr 1969 und halte den Beiwagen für einen der besten aus der Zeit. Die ES Reihen sind meist mit Gemischempfehlungen von 1:33 zur Markteinführung ausgeliefert worden. Mit den heute verfügbaren mineralischen oder teilsyntetischen Zweitaktölen, fahre ich meine ES problemlos mit 1:50 bis 1:60. Dadurch gibt es nach der Kaltstartphase kein lästiges und unpopuläres Zweitaktqualmen mehr und das Thema Ölkohleablagerung im Auslasstrakt hat sich erledigt.

Die einzige technische Änderung die ich empfehle ist der Einbau einer wartungsfreien kontaktlosen Zündung von VAPE. Am besten gleich alles auf 12 Volt umrüsten, die Lichtausbeute ist mit dem 6 Volt System doch recht bescheiden. Gerade beim Gespann ist die elektronische Zündung empfehlenswert, da die Zündanlage ja auf der Beiwagenseite liegt (in Deutschland) und das einstellen der Zündung bei angebautem Beiwagen kein Spass ist.

Also vielleicht schaust Du Dir mal ein paar ES an und wirst fündig. Ich fahre die ES mit Einzelsitzen die ich für deutlich komfortabler als die Sitzbank halte. Dies ist aber sicher Geschmackssache.

Viel Erfolg, Bikergruss Heinrich

Zitat:

@putzeck schrieb am 28. Juni 2021 um 16:22:58 Uhr:

Na bei 4 Taktern aus den Baujahren wird man wohl manuell etwas zum verbleien nachtanken müssen....

Ja, dieses Märchen wird seit mittlerweile Jahrzehnten erzählt.

Fakt ist aber:

Als ein Teil der von dir aufgezählten Motoren entwickelt wurden, war Benzin noch bleifrei. Tetraethylblei wurde erst später wegen der Klopffestigkeit hinzugefügt, als dei Verdichtung der Motoren stieg. Ich kenne keinen der Bleiersatz mit in der Tank schütten. Und wenn man eine Kopf neu machen lässt, dann ist das sowieso egal.

Zitat:

@Henri59 schrieb am 1. Juli 2021 um 07:21:57 Uhr:

Am besten gleich alles auf 12 Volt umrüsten, die Lichtausbeute ist mit dem 6 Volt System doch recht bescheiden.

Und dann den Reflektor gleich noch gegen einen für H4 ersetzten, damit man so viel wie möglich von den 12 Volt hat.

Zitat:

@takaratak schrieb am 1. Juli 2021 um 17:53:55 Uhr:

Zitat:

@Henri59 schrieb am 1. Juli 2021 um 07:21:57 Uhr:

Am besten gleich alles auf 12 Volt umrüsten, die Lichtausbeute ist mit dem 6 Volt System doch recht bescheiden.

Und dann den Reflektor gleich noch gegen einen für H4 ersetzten, damit man so viel wie möglich von den 12 Volt hat.

Absolut, es gibt günstige, zulassungsfähige H4 Einsätze für die ES Modelle, sowohl für 6 als auch für 12 Volt. Eine empfehlenswerte Investition. Bikergruss, Heinrich

Mz es 250/2
Mz es 250/2
Mz es 250/2
Themenstarteram 2. Juli 2021 um 10:59

Zitat:

@Henri59 schrieb am 1. Juli 2021 um 07:21:57 Uhr:

Meine Empfehlung für Dich wäre eine MZ der ES Baureihe 60er Jahre bis 1973. Die ES Modelle sind nochmals mehr Oldtimer als die TS oder ETZ Baureihen, bezahlbar und die Ersatzteilversorgung ist gebraucht als auch aus Nachfertigungen hervorragend.

Danke erstmal für deine Einschätzung. Wie sieht es bei den RT aus? Das die ES billig sind sehe ich schon, nur leider finde ich sie absolut hässlich. Obwohl mein Opa auch mal eine hatte reizt mich daran aktuell nicht viel.

Zitat:

@15M schrieb am 29. Juni 2021 um 21:21:49 Uhr:

Wichtigste Regel beim Motorradkauf aus den 50ern.

Sie soll komplett sein!

Wenn du Teile dazu kaufen musst setzt du dich auf den Hintern bei den Teilepreisen.

Es reicht doch wenn du für Faltenbälge, Federn, Lenkkopflager usw. bei Teilehändlern kaufen kannst

wenn du doch schon eine "Federgabel" am Moped dran hast. :-)

Überholen / restaurieren nicht neu kaufen

Regenerieren ist auf jeden Fall schon aus idealistischen Gründen mein Ziel. Aber die Frage ist halt OB Man sowas wie Rahmenteile, etc. überhaupt noch aus Nachproduktionen bekommt, oder ob man sich daran gewöhnen muss auf den Kleinanzeigen mit hohen Versandkosten was gebrauchtes zusammen zu suchen

Zitat:

@putzeck schrieb am 2. Juli 2021 um 12:59:12 Uhr:

Zitat:

@Henri59 schrieb am 1. Juli 2021 um 07:21:57 Uhr:

Meine Empfehlung für Dich wäre eine MZ der ES Baureihe 60er Jahre bis 1973. Die ES Modelle sind nochmals mehr Oldtimer als die TS oder ETZ Baureihen, bezahlbar und die Ersatzteilversorgung ist gebraucht als auch aus Nachfertigungen hervorragend.

Danke erstmal für deine Einschätzung. Wie sieht es bei den RT aus? Das die ES billig sind sehe ich schon, nur leider finde ich sie absolut hässlich. Obwohl mein Opa auch mal eine hatte reizt mich daran aktuell nicht viel.

Zitat:

@putzeck schrieb am 2. Juli 2021 um 12:59:12 Uhr:

Zitat:

@15M schrieb am 29. Juni 2021 um 21:21:49 Uhr:

Wichtigste Regel beim Motorradkauf aus den 50ern.

Sie soll komplett sein!

Wenn du Teile dazu kaufen musst setzt du dich auf den Hintern bei den Teilepreisen.

Es reicht doch wenn du für Faltenbälge, Federn, Lenkkopflager usw. bei Teilehändlern kaufen kannst

wenn du doch schon eine "Federgabel" am Moped dran hast. :-)

Überholen / restaurieren nicht neu kaufen

Regenerieren ist auf jeden Fall schon aus idealistischen Gründen mein Ziel. Aber die Frage ist halt OB Man sowas wie Rahmenteile, etc. überhaupt noch aus Nachproduktionen bekommt, oder ob man sich daran gewöhnen muss auf den Kleinanzeigen mit hohen Versandkosten was gebrauchtes zusammen zu suchen

Ja das mit der Optik ist natürlich Geschmackssache. Ich finde das ES Design mit der festen Lampe richtig cool und bin auch mit den "inneren" Werten der ES Baureihe sehr zufrieden.

Die MZ RT 125 oder die DKW 125 sind immer noch gut verfügbar und die Ersatzteilversorgung kann als gut bezeichnet werden. Wenn natürlich auch nicht annähernd so gut wie bei der MZ ES Baureihe. Die Optik ist gefällig die Leistung mit 3-7 PS (je nach Baujahr) jedoch eher auf Mokick und Kleinkraftrad Niveau. Das ist heutzutage wenig alltagstauglich. Wenn es jedoch nur um kurze Ausfahrten geht mag das ausreichend sein.

Man kann über das Modell nachdenken. Wenn man ein wenig mehr Geld in die Hand nimmt und auch Viertakter in Frage kommen, könnt man noch über die Einzylinder von BMW nachdenken. R24 bis R27 mit 10 bis 18PS und Kardan wären eine Überlegung wert. Ich fahre selbst auch eine R26 mit 15PS und bin hochzufrieden. Bikergruß, Heinrich

BMW R26, Baujahr 1956
Kommt auch bei jungen Fahrern gut an
250cc / 15PS

Zitat:

@Henri59 schrieb am 2. Juli 2021 um 13:53:17 Uhr:

Zitat:

@putzeck schrieb am 2. Juli 2021 um 12:59:12 Uhr:

 

Danke erstmal für deine Einschätzung. Wie sieht es bei den RT aus? Das die ES billig sind sehe ich schon, nur leider finde ich sie absolut hässlich. Obwohl mein Opa auch mal eine hatte reizt mich daran aktuell nicht viel.

Ich wollte es ja nicht gesagt haben, um deinen Stolz nicht zu verletzen.

(Nicht nur) die BMW sieht schon viel besser aus.

Richtig, die Optik muss dir gefallen.

Ich stand damal auch vor der Wahl mir ein "günstiges"optisch ansprechendes Modell zuzulegen.

1. KO Kriterium war eine durchgehende Sitzbank.

Ich wollte den alten Schwingsattel haben obwohl das vom Fahrkomfort ja eher schlechter ist.

ich bin dann aus Optik und Preis / Leistungssgründen damals zur Autounion RT200 (nachher DKW RT200) gekommen.

Ich hätte damals schon lieber eine 4 Takt Maschine mit viel Hubraum gehabt ließ sich damals aber nicht realisieren.

Aus jetziger Erfahrung bin ich froh mir damals keine RT125 gekauft zu haben denn (wurde oben schon geschrieben)

die Leistungsdaten sind einfach grottig.

Das war aber auch bei anderen Motorradtypen dieser Bauzeit so.

Die Geschwindigkeitsangaben waren damals nach Fahrergewicht / Gegenwind / sitzend oder gebückte Haltung / in Tabellen angegeben.

Bist du also ein 90kg Mann und hast etwas Gegenwind (keine Steigung) dann fährt die RT125 noch ca. 60km/h

Aber wie gesagt das wa bei anderen Herstellern auch so.

Die ersten Modelle wurden ca. 1949 nach dem Krieg wieder gebaut.

Da war die Mobilisierung wichtiger als schnell fahren. Worauf sollte man denn auch schnell fahren?

Wenn eine RT dann 200 bis 250ccm. Und dann sind das immer noch keine Raketen aber eine RT200 fährt ca. 90-95

eine RT250 ca 100-105 km/h

Falls dir das aber egal ist und du einach nur etwas cool durch die Ortschaften fahren willst, kannst du dir eine RT125 zulegen.

Wenn du Teile wie Rahmen brauchst, ist da schon ein Denkfehler drin.

Wofür?

Du brauchst ein komplettes Motorrad. Alles andere wird zu teuer.

Beispiel RT200.

Wurde von 1950 bis 1951 als Starrahmen gebaut.

1952 wurde der Rahmen mit einer Hinterradfederung erweitert (RT200H)

Zwei Jahre (ca.) später kam die Rt200S danach die VS.

Ende der 50 Jahre (1958?) gab es die Firma DKW (wie auch die meisten anderen) nicht mehr.

Und erst zu dieser Zeit wurde die 2 Taktmotortechnik geändert so das aus 50-80ccm Motoren

ähnliche Leistungen herausholte wie aus den alten 125-200ccm

Wo soll denn jetzt ein neuer 60-70 Jahre alter Rahmen herkommen?

Also nochmal, wenn dann ein komplettes altes Motorrad kaufen und das mit den verfügbaren VERSCHLEISSTEILEN

instandsetzen oder restaurieren.

In der DDR sind die MZ ES / TS usw. lange gefahren und auch noch Teile lange dafür produziert worden.

Das gilt auch für Java, Dnepr usw. Motorräder aus dem Osten. Optik ist Geschmacksache.

Viel Spaß bei der Auswahl

Gruß Ralf

Zitat:

@HorstGr schrieb am 2. Juli 2021 um 14:21:22 Uhr:

Zitat:

@Henri59 schrieb am 2. Juli 2021 um 13:53:17 Uhr:

 

Kein Stolz verletzt, gebe Dir vorbehaltlos recht. Die Tochter eines Motorradkumpels konnte sich schnell für die R26 begeistern auch wenn sie sonst mit einer Triumpf Triple mit über 70PS mehr unterwegs ist.

Bikergruß, Heirnich

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