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Lebensdauer des Motors bei schlechtem Umgang des Vorbesitzers

Themenstarteram 9. Februar 2023 um 20:49

Hallo,

nehmen wir mal an, ich kaufe ein noch recht junges Auto, z.B. 3 Jahre mit 30.000km.

Und nehmen wir mal an der Vorbesitzer hat damit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - die ersten paar Tausend Kilometer nicht schonend eingefahren, viel Kurzstrecke, nie warmgefahren, etc.

Ist dann das Schicksal des Motors quasi schon besiegelt? Also hab ich als Zweitbesitzer überhaupt irgend eine Chance selbst mit bester Pflege, den Motor noch lange am Leben zu erhalten, oder ist da in diesen 30.000km so viel falsch gemacht worden, dass die Fehlerstellen schon so eklatant sind, dass es keinen großen Unterschied mehr macht wie ich mit dem Motor umgehe?

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Ich glaub' ja gar nicht, dass man heute noch viel falsch machen kann. "Früher war alles besser" stimmt in dem Zusammenhang ja nicht. Was will man denn da schonend einfahren? Die Fertigungstoleranzen sind nicht mehr wie beim 1960er Käfer. Wieviel Intelligenz steckt mittlerweile im Kühlsystem? Was sagt der Bordcomputer über die Wartungsintervalle und warum? Wieviel Humbug hat man sich selbst angelesen und glaubt dran, und es ist eigentlich nur Hokuspokus und Homöopathie?

Guck Dir die Leihwagen bei der Autovermietung an, hab schon ein paarmal ein Auto mit zwei- oder dreistelligen Tachoständen da stehen gehabt, brandneu, und schietegal, trotzdem am Anschlag durch die ganze Republik geknallt, why not. Die fährt auch keiner schonend ein.

Ich würde mir eher 'nen Kopp machen um so "Experten", die selber erstmal was fummeln. Irgendwelche Ölzusätze reinkippen, den Luftfilter vermurksen, sowas halt. Da ist ein vorgezogener Verschleiss wahrscheinlicher.

Mein letztes Haupt-Auto bis vor 1 Monat war ein Ex-Sixt Mietwagenrückläufer, den ich als Jahreswagen mit 48% unter dem ehem. BLP mit einem Km-Stand von knapp 25tkm kaufte.

Ich fuhr den Wagen knapp 8 Jahre und der hatte nicht einen einzigen Defekt.

Was soll auch an einem Brot und Butter Fahrzeug mit Automatik der 170 -300 PS-Klasse, welches seine Regelwartung erhalten hat und 3-7 Jahre Werksgarantie (je nach Fabrikat hat) mit bringt, selbst "bei schlechtem Umgang" des oder der Vorbesitzer, am Motor kaputt gehen? Sollte ein Defekt auftreten, wird der in der Garantiezeit eben kostenlos repariert werden.

 

Die meisten neue(r)en Fahrzeuge ab Mittelklasse haben Automatikgetriebe und da schneiden ein Überdrehen des Motors oder zu hohe Drehzahlen eigentlich aus. Auch Einfahren ist heute nicht mehr zwingend nötig, wie noch vor 20 Jahren vielleicht noch von Vorteil. Die Empfehlung bei meinem BMW-Neuwagen zum Einfahren war z.B. die ersten 2000 km 3500 U/min und 160 km/h nicht länger zu überschreiten. Geht doch ohnehin kaum noch schneller auf deutschen Straßen.

Manche Experten raten sogar dazu, den Motor auch in der Einfahrphase etwas stärker zu fordern, weil dies sich leicht leistungssteigernd auswirken könnte.

Also, soviel falsch machen kann ein Vorbesitzer eigentlich nicht, dass man sich ernste Sorgen um die Langlebigkeit des Motors machen müsste. Eher sollte man sich darüber Gedanken machen, ob der Motor eines bestimmten Modells fabrikmäßig bereits Schwachpunkte aufweist, die zu einem früheren Exitus als normalerweise üblich führen könnten.

Hmm, was kann man falsch machen?

30tkm nur Kurzstrecke, ohne Ölwechsel, ausschließlich mit E10......

das sind ja noch Szenarien die vom Hersteller durchaus zulässig, sind ohne eine Gewährleistung zu verlieren.

Wenn man den bis max. 100tkm fahren will um dann wieder abzustoßen kann man das tun, um das länger zu fahren möcht so einen nicht haben.

Zitat:

@sirpomme schrieb am 10. Februar 2023 um 09:05:51 Uhr:

Hmm, was kann man falsch machen?

30tkm nur Kurzstrecke, ohne Ölwechsel, ausschließlich mit E10......

das sind ja noch Szenarien die vom Hersteller durchaus zulässig, sind ohne eine Gewährleistung zu verlieren.

Wenn man den bis max. 100tkm fahren will um dann wieder abzustoßen kann man das tun, um das länger zu fahren möcht so einen nicht haben.

30tkm Kurzstrecke in 3 Jahren kann man machen aber nicht schaffen wenn man sich an die Garantiebedingungen der Hersteller hält denn das gibt wohl keiner her.

Ölwechsel maximal 2 Jahre bei vielen Kurzstrecken kommt die Ölwechselanzeige wohl deutlich früher bei den meisten Herstellern.

E10 macht wohl höchsten bei Motoren mit Zahnriemen im Öl einen zusätzlichen Unterschied, wobei die auch den Kraftstoffeintrag durch E5 nicht mögen, ob das wirklich den großen Unterschied macht!?

Alles andere mag bei Kurzstrecken und sparsamen Ölwechsel einem leicht erhöhten Verschleiß unterliegen, wenn man sich im weiteren Motorleben dann aber an die Regeln der Vernunft hält sollte dieser verschleiß sich nicht über gebühr verschlimmern.

Wie gesagt die Zahnriemen im Öl können eine Ausnahme sein, wenn die durch falsches Öl und/der Kraftsoff mal geschädigt sind könnte es nicht mehr zu beheben sein.

Bei allem anderen sehe ich da nicht so das Problem.

Zitat:

@MateNate schrieb am 9. Februar 2023 um 21:49:44 Uhr:

Hallo,

nehmen wir mal an, ich kaufe ein noch recht junges Auto, z.B. 3 Jahre mit 30.000km.

Und nehmen wir mal an der Vorbesitzer hat damit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - die ersten paar Tausend Kilometer nicht schonend eingefahren, viel Kurzstrecke, nie warmgefahren, etc.

Es geht auch "schlimmer". Mein ehemaliger A4 wurde bei 80.000 km gekauft, beide Vorbesitzer hatten den Wagen in einer sehr großen Audi-Niederlassung warten lassen. Alles nach Vorschrift. Beide Vorbesitzer sind jeweils etwa 10-15.000 km im Jahr gefahren, der Zweitbesitzer hatte etwa 25 km Arbeitsweg einfache Strecke. Ruhrgebiet, was früh morgens nicht gerade als Rennstrecke bekannt ist.

Was ich dann sehen musste: Das Longlifeöl taugte einen Scheiss. Kolbenringe vergrützt, deutlich Ölverbrauch. Ich denk 1l auf 2500 km ist nicht gerade wenig. Aber: Motorreiniger durch, Ölverbrauch mehr als halbiert, etwas Kompression gewonnen - die Kiste war dann bis 250.000 km und wieder 1l alle 2000 km bzw. "vier Tankfüllungen" motorisch ohne substanziellen (weiteren) Ärger. Außer dem üblichen Leistungsmangel bei den alten Audi V6 Saugern.

Zündkerzen übrigens halten auch 30.000 km durch, manchmal auch 60.000. Wenn die Verschleißen und Fehlzündungen bauen, das geht brutal auf die Lebensdauer des Kats.

Wer also Zündkerzen macht, die Öle angemessen wechselt und auch bei ca 80.000 km mal an die Getriebeöle denkt (auch beim Handschalter) .. das kann jemand der die Kiste bis 30.000 km besessen hat nicht "verkacken".

 

 

Zitat:

@MateNate schrieb am 9. Februar 2023 um 21:49:44 Uhr:

Hallo,

nehmen wir mal an, ich kaufe ein noch recht junges Auto, z.B. 3 Jahre mit 30.000km.

Und nehmen wir mal an der Vorbesitzer hat damit so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - die ersten paar Tausend Kilometer nicht schonend eingefahren, viel Kurzstrecke, nie warmgefahren, etc.

Ist dann das Schicksal des Motors quasi schon besiegelt? Also hab ich als Zweitbesitzer überhaupt irgend eine Chance selbst mit bester Pflege, den Motor noch lange am Leben zu erhalten, oder ist da in diesen 30.000km so viel falsch gemacht worden, dass die Fehlerstellen schon so eklatant sind, dass es keinen großen Unterschied mehr macht wie ich mit dem Motor umgehe?

Bei dem genannten Beispiel hätte ich eher Bedenken, dass ich ein Fahrzeug mit runtergedrehten 130.000 km bekommen würde...

Solang da nicht einer Waschwasser in den Öleinfüllstutzen geleert, tagelang ohne Öl gefahren oder andere miese Sachen gemacht hat, kannst du einen modernen Antrieb gar nicht so schlecht behandeln, dass das ernsthafte Konsequenzen hätte.

Früher hieß es, dass man keine Außendienstler - Leasingrücklaufer (typische Vertreterkisten) oder Ex-Mietwagen kaufen soll. Bei denen kann man wenigstens davon ausgehen, dass die regelmäßig die Wartung bekommen haben. Da schwirren viele Mythen im Universum rum.

am 10. Februar 2023 um 9:34

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 10. Februar 2023 um 10:14:01 Uhr:

Bei dem genannten Beispiel hätte ich eher Bedenken, dass ich ein Fahrzeug mit runtergedrehten 130.000 km bekommen würde...

DAS ist wirklich das Einzige, was bei heutigen Motoren zu einer merklichen Lebensdauerverkürzung führen würde bei unter 50.000km. Selbst komplett ausgelassene Ölwechsel würden nicht genug Dreck ansetzen bis 30.000km, um irgend einen Schaden anzurichten.

Grüße,

Zeph

Ein Motor oder auch Getriebe kann man auch in wenigen 100 km vergewaltigen.

Ansonsten sehe ich kein Problem. Ich habe meinen letzten Wagen mit 15.000km als Vorführwagen, also das Ding wo sich Leute rein setzen und alles rausquetschen, gekauft und jetzt 20 Jahre später mit fast 400.000 km verkauft. In all den Jahren war absolut nichts dran. Jetzt mit fast 400.000 km hat das Getriebe angefangen Probleme zu machen. Ob das von den damaligen Probefahrten kommt, glaube eher nicht.

Man schaue sich doch hier in den Unterforen mal ein bisschen um..... überwiegend werden Fahrzeuge geleast, als Firmenwagen zur Verfügung gestellt oder nur drei Jahre in der ersten Hand bewegt. Und worum geht es in vielen Foren? Programmierung von Features, Freischalten von versteckten Optionen, Leistungssteigerung zum möglichst kleinen Salär, usw. Etwa 30% der neuen Gebrauchten wären dann nach einer Recherche des ADAC im Kilometerstand verändert. Mit etwas Glück bekommt man also ein Fahrzeug, welches drei Jahre statt 30.000km 130.000km bewegt wurde mit einem Billig-Chip von iBäh, der die Zonen kritischer Temperaturen natürlich vollumfänglich im Programmumfang integriert hatte und ganz sicher am Kolbenboden keine Überhitzung zustande gebracht hat, die Öl zum verkoken im Abstreifring bringt.....

Ich habe soviel Grütze bei jungen Gebrauchten erlebt und tue mir das ganz sicher nicht noch einmal an. Übrigens ist die Manipulation umgekehrt proportional zu Leistung und Neupreis. Je stärker eine gebrauchte Karre ist und je eher sie dem Premiumsegment zuzuordnen ist desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, über den Leisten gezogen zu werden. Bei Dacia also wenig Risiko, bei BMW M oder AMG und Konsorten würde ich eher mit über 50% rechnen, ohne das belegen zu können. Es interessieren sich einfach wesentlich mehr für Veränderungen und sicher nicht nur, um eine Information zu erhalten.....

 

Gruß

Gravitar

...... moderne Motoren, ich brech zusammen

die meisten kann man so gut behandeln wie man möchte, die taugen trotzdem nix.

Das letzt5e mal Streß mit einem Motor war im vergangenem Jahrtausend ... und das nichtmal im letzten Jahrzehnt.

Eine goldene Regel habe ich immer (gehabt): Bevor der Fuß in die Ölwanne tritt wird erstmal >15min sachte warmgefahren.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 10. Februar 2023 um 18:02:32 Uhr:

Eine goldene Regel habe ich immer (gehabt): Bevor der Fuß in die Ölwanne tritt wird erstmal >15min sachte warmgefahren.

Tja, ein (vermeintlicher) Luxus, den man dem Motor seine "Schätzchens" nicht immer angedeihen lassen kann. Sei es, dass der morgendliche Arbeitsweg über die nur 500 m entfernt verlaufene Autobahn oder eine 20% Steigung vor der Haustür führt.

 

Zitat:

@Astradruide schrieb am 10. Februar 2023 um 18:02:32 Uhr:

 

Eine goldene Regel habe ich immer (gehabt): Bevor der Fuß in die Ölwanne tritt wird erstmal >15min sachte warmgefahren.

@Astradruide

Und abkühlen lassen, wenn der Turbolader glüht nach einer Heizetappe auf der BAB und rechts ran an die nächste Tankstelle auf der BAB.

Ist heute auch nicht mehr ganz so kritisch da die meisten Turbo Wassergekühlt sind und auch nach stillstand des Motors weiter gekühlt werden.

 

Nach einer extremen Vollgasetappe sollte man aber auch heute noch etwas drauf achten,

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